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Informationen
Autorin: Ariel Lawhon
Sprache: Deutsch
Titel: Der gefrorene Fluss
Reihe/Einzelband: Einzelband
Seiten: 448
Verlag: Adrian & Wimmelbuchverlag
Veröffentlichung: November 2024, 978-3985852277
Vorliegenden Ausgabe: Gebunden, 22€
- Auflage mit Farbschnitt
Inhaltsangabe
Dieser historische Krimi ist inspiriert vom Leben und Tagebuch der Martha Ballard, einer berühmten Hebamme aus dem 18. Jahrhundert, die sich dem bestehenden Rechtssystem widersetzte und so in die amerikanische Geschichte einging.
Maine, 1789: Als der Kennebec River zufriert und die Leiche eines toten Mannes im Eis sichtbar wird, soll Martha Ballard den Leichnam untersuchen und die Todesursache feststellen. Als Hebamme und Heilerin ist sie in vieles eingeweiht, was sich hinter verschlossenen Türen in der Kleinstadt Hallowell abspielt. Ihr Tagebuch ist eine Aufzeichnung aller Geburten und Todesfälle, Verbrechen und Debakeln, die sich in der engen Gemeinschaft ereignen. Monate zuvor dokumentierte Martha die Einzelheiten einer angeblichen Vergewaltigung, die von zwei der angesehensten Herren der Stadt begangen wurde – einer von ihnen wurde nun tot im Eis aufgefunden. So ist Martha sich sicher, dass sie es hier mit einem Mord zu tun hat. Doch ein örtlicher Arzt widerlegt ihre Schlussfolgerung und erklärt den Tod für einen Unfall. Martha ist entschlossen, den schockierenden Mord auf eigene Faust zu untersuchen.
Im Laufe eines Winters, während der Prozess näher rückt und Gerüchte und Vorurteile zunehmen, ist Martha beharrlich auf der Suche nach der Wahrheit. Ihr Tagebuch gerät bald in den Mittelpunkt des Skandals, verwickelt diejenigen, die sie liebt, in die Sache und zwingt Martha, zu entscheiden, wo ihre eigene Loyalität liegt.
Clever, vielschichtig und subversiv stellt Ariel Lawhons neuestes Werk eine unbeugsame Heldin vor, die sich weigerte, etwas Geringeres als die Gerechtigkeit zu akzeptieren, in einer Zeit, in der es galt, Frauen am besten nur zu sehen und nicht zu hören. „Der gefrorene Fluss“ ist eine spannende und zärtliche Geschichte über eine bemerkenswerte Frau, die ein beispielloses Erbe hinterlassen hat und dennoch bis heute fast vergessen ist.
Meine Gedanken
Dieses Buch wurde als Empfehlung für Fans von Outlander angepriesen – und tatsächlich: Martha, die Hauptprotagonistin, weist einige Ähnlichkeiten zu Claire aus Outlander auf, was es irgendwie einfacher machte, in die Geschichte reinzukommen. Martha nimmt uns mit in ihren Alltag als Hebamme, in einen kleinen Ort, in dem im Grunde jeder jeden kennt – was nicht selten zum Problem wird, denn die Leute reden, und das nicht zu knapp. Außerdem führt uns Martha in eine Zeit, in der Frauen entweder gleichwertig von ihren Männern behandelt werden oder genau das Gegenteil erleben: Sie sollen gehorchen und sich ihrem Ehemann bereitwillig hingeben. Frauen haben es schwer, Gehör zu finden, was sich besonders deutlich bei einem Vergewaltigungsprozess zeigt.
Das Buch besticht durch einen angenehmen Schreibstil und wirkt insgesamt fast autobiografisch. Der Leser nimmt alles durch Marthas Augen wahr. Besonders schön ist, dass sich die Geschichte Zeit lässt und die Ereignisse dadurch ungehetzt stattfinden können. Hier und da gibt es Zeitsprünge in die Vergangenheit, durch die der Leser Stück für Stück mehr über Marthas eigene Vergangenheit sowie die ihrer Familie erfährt.
Die Meisten Storylines werden zum Schluss aufgeklärt – das ungesagte fällt hier nicht schwer ins Gewicht. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung!
Bewertung
Gesamt: ★★★★★ 5 von 5
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