Deutsch, Dilogie, Hugendubel Leseglück „Spannung“, April 2025
Informationen
Autorin: Henrietta Hamilton
Sprache: Deutsch
Titel:
Reihe/Einzelband: Dilogie, Band 1
Seiten: 256
Verlag: Klett-Cotta
Veröffentlichung: September 2024
Vorliegenden Ausgabe: Paperback, 17€ (978-3608966152)
Hugendubel Leseglück „Spannung“, Mai 2025
Inhaltsangabe
Ein geheimnisvoller Mord im Antiquariat
In der antiquarischen Buchhandlung in der Charing Cross Road könnte alles seinen gewohnten Gang gehen. Zwischen den zahlreichen Raritäten und Bücherschätzen arbeitet die Buchhändlerin Sally noch zu später Stunde. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse: Bücher verschwinden und rätselhafte Begebenheiten führen das Ermittlerduo Sally und Johnny zum Tatort eines Verbrechens.
Das Tagesgeschäft im Antiquariat steht plötzlich still, als der unbeliebte Mr. Butcher tot an seinem Schreibtisch aufgefunden wird. Der Ermordete sieht so überrascht aus, als hätte er ein Gespenst gesehen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch Sally Merton und Juniorchef Johnny Heldar nehmen gemeinsam die wenigen Spuren auf: Wer hat das Corpus Delicti vom Versandtisch entwendet? Wie konnte sich jemand ungesehen Zugang durch die Hintertür verschaffen? Und was hat das mit den seltsamen Bücherdiebstählen zu tun, die in den umliegenden Antiquariaten gemeldet wurden? Als Scotland Yard Johnnys Cousin verdächtigt, drängt die Zeit, den wahren Täter zu finden. »Mord in der Charing Cross Road« ist nicht nur der Auftakt von Henrietta Hamiltons neuentdeckter Krimiklassikerreihe rund um das Ermittlerduo Sally und Johnny, sondern gleichzeitig der Beginn einer wunderbaren Liebesgeschichte.
Meine Gedanken
Das Buch erschien erstmals 1956 – bei der Übersetzung hat man sich Mühe gegeben, den damaligen Ausdrucksstil beizubehalten. Dadurch wirkt das Buch in mancher Hinsicht vielleicht etwas „altbacken“, was jedoch gut zum Setting und zu den Charakteren (Aussehen, Sprache) passt. Insgesamt ist alles sehr an die damalige Zeit angepasst – entsprechend wird auch anders mit der Frau umgegangen. Das finde ich aber überhaupt nicht verwerflich: Der Frau wird mit Respekt begegnet, beschützend, und um sie wird in einer Art geworben, wie es vermutlich eher damals üblich war als heute.
Mitgeraten habe ich während der Geschichte nicht wirklich – vermutlich wäre es, wenn ich die Auflösung betrachte, auch gar nicht so leicht möglich gewesen. Die Lösung des Falls wird in einem seitenlangen Dialog bzw. Monolog präsentiert, inklusive aller Andeutungen im Vorfeld. Das hätte man meiner Meinung nach etwas eleganter lösen können.
Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet – man kann ihnen klar einen Charakter zuordnen, was ich immer sehr schätze.
Der zentrale Schauplatz ist die Buchhandlung mit einigen wenigen angrenzenden Wohnungen. Was beschrieben wurde, war ausreichend – weder zu knapp noch ausschweifend.
Den eher „altbackenen“ Stil habe ich bereits erwähnt: Die Dialoge wirken dadurch teilweise etwas hölzern und fast schon unnatürlich – weniger wegen der heute ungebräuchlichen Begriffe, sondern vielmehr durch den Aufbau der Gespräche selbst.
Insgesamt würde ich den Krimi als Cozy Crime bezeichnen – ein solider Read für einen späten Sommerabend, um sich einfach ein wenig berieseln zu lassen.
Es gibt auch einen zweiten Band – aktuell bin ich mir noch nicht sicher, ob dieser bei mir einziehen wird.
Bewertung
Inhalt: ⭐️⭐️⭐️ 3 von 5 / Grundsolide
Härtegrad: 🔫 1 von 3 / Richtung Cozy